vor zwei Wochen, ausgerüstet mit Kamera und Gummistiefel,
machte ich eine Serie von Fotos und habe den Vorfrühling
mit all seinen Eigenheiten wie Wind,Waser und
stimmungsvolles Licht festgehalten.
Über den Neusiedleree und dessen wissenswerten Daten betreffend
Geschichte,Wasser- und Schilfgürtel etc. kann man über nach-
folgenden Link mehr erfahren.
Am Samstag den 28. März habe ich dann, trotz starken Wind,
den Schilfgürtel mit meiner Malausrüstung wieder aufgesucht,
um zu "meinen"Malplatz zu kommen.
Vorher tauschte ich mein Schuhwerk mit den mitgebrachten
Gummistifeln und watete am Schilflagerplatz vorbei zu einen
kleineren Kanal, wo ich schon bei meiner ersten Wanderung
Zillen und ein schönes Malmotiv ausmachte.
Beim Schilflagerplatz waren ungarische Arbeiter damit beschäftigt
aus den im Winter geernteten Schilf,das Beste aus
den Gebinden herauszuziehen und für die Weiterverarbeitung
in einer in Purbach befindlichen Fabrik zuzuschneiden und
neu für die Anlieferung zur Fabrik zu binden.
Mein Erscheinen auf dieser Eigenartigen "Open Air" -Arbeitsstätte
mit Rucksack und Fototasche, dürfte den arbeitenden Männern
und dessen Chef, der sich bei genauerer Betrachtung als eine
"Chefin" entpupte, ungeheuerlich vorgekommen sein.
Wahrscheinlich dachten alle an einen Spion oder einen Arbeitsinpektor
der sich hier anschlich und eventuell recherchierte.
Ich wurde sogleich sehr mistrauisch und mit fragenden Blicken beobachtet.
Die "Chefin",eine Einheimische fragte mich ob sie mir helfen könnte,
was meiner Meinung unterschwellig so viel heißen sollte -
was machen Sie da auf unserer Arbeitsstätte!?
Ruhig antwortete ich kurz und freundlich lächelnd ...
" Nein Danke!Ich bin nur ein einsamer Wanderer wie Sie sehen...!"
So eine Antwort hatte Sie nicht erwartet,denn Sie
machte ein verständnisloses Gesicht...
Ich wollte nach so viel versteckter Neugier meine
tatsächliche Absichten nicht offenlegen und ging daher
zielstrebig weiter. Nachdem ich mich etwa Hundert Meter
von der Arbeitsstätte fortbewegt hatte, sah ich dann, dass
ich als Eindringling in diesen scheinbar heiligen Arbeitsbereich
angenommen wurde...
Nun packte ich mein Malzeug heraus und im Nu war ich
in meiner liebsten Tätigkeit versunken.
Nur eine Blindschleiche schreckte mich etwas auf, aber
verschwand bald mit schlängelnden Bewegungen im
Gestrüpp und Schilfklein.Etwas später
im konzentrierten Verharren vor dem Motiv
hatte dann ein Marder keine Angst vor mir,
denn er hielt Inne...
schaute mich für eine geraume Zeit groß an...
und sprang dann hurtig weiter ins nächste Dickicht...
ich freute mich über diese überaschenden Besuche ...
und ich dachte mir, welch schöne Abenteuer...
und gar kein Mißtrauen.
Am Schilfgürtel des Neusiedlersees
Der überschwämmte Zillenkanal
Bilddetail
Blechfässer und Zille....
ein eher abstraktes Landschaftsstilleben.
Es war mein erster Malausflug in die freie Natur bei
frühlingshafter Sonne ,aber kühlen Wind und daher
verweilte ich nur kurz auf diesem schönen Ort.
Meine scheinbare Wintersteifheit hat sich leider
auf meine Malereien so ausgewirkt,daß eher Aquarell-
Zeichnungen als -Malereien entstanden.
Ich bin dennoch mit meinen ersten "Kindern"
zufrieden und freue mich schon auf weitere Mal- Abenteuer.
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